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CATCOVID

Klinische Phase II Studie

Über das Projekt

CATCOVID ist eine interventionelle, multizentrische, randomisierte, doppelblinde und placebokontrollierte klinische Studie der Phase II und trägt den vollen Namen CCR1-Antagonisten-Behandlung bei Patient:innen, die mit COVID-19 ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Wissenschaftler:innen des Berliner Instituts of Health (BIH) der Charité entdeckten, dass eine Infektion mit dem neuen Corona Virus SARS-CoV-2 oft schwer verläuft, wenn das Immunsystem mit einer verstärkten Immunantwort reagiert und stießen auf ein interessantes Zielmolekül auf Immunzellen.

Intensivstation CATCOVID
Die Bayer AG hatte bereits vor einigen Jahren eine Substanz gegen genau dieses Zielmolekül entwickelt und in Studien getestet. Das Therapeutikum erwies sich zwar als gut verträglich, aber nicht wirksam genug für die vorgesehene Indikation. In der CATCOVID-Studie soll es nun als COVID-19-Medikament getestet werden. Ziel dieser Studie ist es, die klinische Wirksamkeit sowie die Verträglichkeit der Substanz bei hospitalisierten COVID-19-Patient:Innen im Vergleich zu Placebo zu untersuchen.

Wir haben anhand von Einzelzellanalysen entdeckt, dass die vom Virus befallenen Epithelzellen das Immunsystem zu Hilfe rufen. Doch die daraufhin einwandernden Immunzellen schießen gelegentlich über das Ziel hinaus und richten mit ihrer übersteigerten Reaktion teilweise größeren Schaden an als das Virus selbst. Uns war deshalb klar, dass eine Therapie immer auch das Immunsystem mit berücksichtigen muss.

Prof. Roland Eils, Berlin Institute of Health

Hintergrund

Ende 2019 trat in Wuhan, Provinz Hubei, China, eine neuartige Krankheit auf, die vor allem die Atemwege betrifft: die Coronavirus-Krankheit 2019 (COVID-19), die durch ein neuartiges Corona Virus mit dem Namen „Schweres Akutes Respiratorisches Syndrom Corona Virus 2 (SARS-CoV-2)“ verursacht wird. COVID-19 breitete sich rasch aus und entwickelte sich zu einer weltweiten Pandemie, die immer noch andauert.

Einige COVID-19-Patient:innen entwickeln einen schweren bis kritischen Krankheitsverlauf. Diese Patienten benötigen während der Behandlung zusätzlichen Sauerstoff und haben ein erhöhtes Risiko für Morbidität und Mortalität. Nach anderthalb Jahren Pandemie sind ca. 5,6 Millionen Menschen weltweit (Stand: 21.1.22) an oder mit COVID-19 gestorben und die Gesundheitssysteme stehen weltweit vor großen Herausforderungen, einschließlich der Gefahr eines lokalen Zusammenbruchs der Gesundheitsversorgung.

In der Zwischenzeit wurden mehrere SARS-CoV-2-Impfstoffe entwickelt, die einen möglichen Weg aufzeigen, die Pandemie langfristig zu überwinden. Kurzfristig werden jedoch Impfungen die Gesundheitssysteme nicht entlasten und mutierte Virusvarianten könnten auch die Wirksamkeit von Impfungen verringern. Außerdem bietet die Impfung gegen SARS-CoV-2 keinen vollständigen Schutz gegen COVID-19 und es ist nicht zu erwarten, dass die gesamte Bevölkerung geimpft wird. Dementsprechend ist trotz der Möglichkeit einer Impfung weiterhin mit einer relevanten Anzahl von Patient:innen mit COVID-19 zu rechnen, für die es derzeit keine spezifische Behandlungsmöglichkeit gibt. Daher besteht nach wie vor ein dringender Bedarf an wirksamen Medikamenten zur Verhinderung eines schweren Verlaufs von COVID-19.

Projektpartner

Beteiligte Studienzentren sind neben den beiden HiGHmed-Mitgliedern Charité – Universitätsmedizin Berlin und dem Universitätsklinikum Würzburg, das Universitätsklinikum Leipzig und das BG Klinikum Unfallkrankenhaus Berlin. Komplettiert wird die Kooperation durch den Konsortialführer Bayer AG. In enger Zusammenarbeit mit dem HiGHmed e.V. wurde der gemeinsame Projektantrag beim Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) eingereicht und gehört nun zu den acht Projekten, die mit rund 3,5 Millionen Euro gefördert werden.

Charite
UK Würzburg
UK Leipzig
Unfallkrankenhaus Berlin
Bayer
BMBF