CAEHR | Use Cases
CAEHR | Use Cases
Eine optimale Versorgung von Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen kann nur durch die Berücksichtigung aller an der Versorgung beteiligten Sektoren, die Kombination aller relevanten medizinischen und paramedizinischen Disziplinen, sowie die Berücksichtigung der Perspektive der einzelnen Patienten und ihrer Angehörigen erreicht werden. Eben diese Schnittstellen werden in den drei Use Cases von CAEHR adressiert. Sie betrachten relevante Probleme in der intersektoralen Kommunikation, die im Vorfeld von ausgewiesenen Experten identifiziert wurden: Der Use Case „Notfallversorgung“ widmet sich Schlaganfallpatienten und der Schnittstelle zwischen der Notfall- und der stationären Akutversorgung. Der Use Case „Rehabilitation“ konzentriert sich auf die Schnittstelle zwischen der stationären Versorgung und der Rehabilitation von Patienten mit einem Aortenklappenersatz, der mittels Kathetertechnologie (TAVI) eingesetzt wurde. Der dritte Use Case „Ambulante Versorgung“ konzentriert sich auf die Schnittstelle zwischen stationärer und ambulanter Versorgung von Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz und koronarer Herzkrankheit.
Use Case A
Notfallversorgung von Schlaganfällen
In der Notfallversorgung sind der Transport und die Ersteinschätzung von Schlaganfallpatienten extrem zeitkritisch. Daher ist eine verbesserte Kommunikation zwischen den verschiedenen Akteuren in der Schlaganfallversorgung, wie Rettungsdienst, regionale Krankenhäuser und Schlaganfallzentren, von hoher Relevanz. Die Auswertung der Bildgebung und die schnelle Übermittlung der Ergebnisse ist ein Schlüsselfaktor für die Behandlungsentscheidung. Dieser Use Case arbeitet auf eine rechtzeitige Bereitstellung von Daten hin, die dann eine optimierte Schlaganfalldiagnose und -behandlung ermöglichen. Dabei ist die Verfügbarkeit der Daten eine Voraussetzung für die Entwicklung einer klinischen Entscheidungsunterstützung.
Use Case B
Rehabilitation nach Herzoperationen
Eine frühzeitige Aufnahme in die ambulante oder stationäre Rehabilitation wird aus Patienten- und gesundheitsökonomischer Sicht als vorteilhaft angesehen. Dabei ist eine enge interprofessionelle Koordination, unter Einbeziehung von Ärzten, Pflegekräften und Therapeuten zwischen Rehabilitationseinrichtung und Krankenhaus, erforderlich. Nur so kann der Verlauf des Gesundheitszustandes regelmäßig evaluiert und auf mögliche Komplikationen frühzeitig reagiert werden. Sowohl die ärztliche als auch die pflegerische Dokumentation kann zur frühzeitigen Erkennung einer Verschlechterung aufgrund einer evtl. Non-Compliance des Patienten beitragen und zur individuellen Anpassung des Rehabilitationsprogramms dienen, um die Compliance zu erhöhen. Eine lückenlose Informationsweitergabe und eine frühzeitige (digitale) Kommunikation zwischen den Akteuren ist hierfür ein entscheidender Faktor.
Use Case C
Ambulante Versorgung bei koronarer Herzkrankheit
Um das Risiko von kardiovaskulären Folgeereignissen zu reduzieren, ist eine enge Zusammenarbeit zwischen stationärer und ambulanter Versorgung von besonderer Bedeutung. Patienten mit koronarer Herzkrankheit (KHK) oder Herzinsuffizienz (HF) sind aufgrund der fortschreitenden Chronifizierung dieser Erkrankungen besonders betroffen. Die direkte digitale Kommunikation zwischen den Akteuren des Gesundheitswesens fördert eine abgestimmte Behandlungsstrategie und ermöglicht frühzeitige therapeutische Interventionen, um Notaufnahmen zu vermeiden. Umfassende Gesundheitsinformationen, die sowohl die medizinische Dokumentation als auch die von Patienten berichteten Ergebnisse und Informationen aus Wearables umfassen, können zur Überwachung des Krankheitsverlaufs eingesetzt werden und unterstützen eine individualisierte Behandlungsführung.