Vivantes tritt dem HiGHmed Konsortium bei
Foto: Guido Kollmeier
Am 1. Juli tritt die Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH dem HiGHmed-Netzwerk bei. HiGHmed ist ein im Kontext der Medizininformatik-Initiative (MII) entstandenes und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördertes Netzwerk von 13 führenden Universitätskliniken und medizinischen Forschungseinrichtungen in Deutschland und Luxemburg. Die Mitgliedsstandorte des Verbunds verfolgen das Ziel, durch den Aufbau von lokalen Medizinischen Datenintegrationszentren (MeDIC) die digitale Zugänglichkeit medizinischer Patientendaten für die klinische Forschung, die Lehre und die Gesundheitsversorgung zu verbessern.
Vivantes ist mit acht Klinika und einem Fachkrankenhaus an acht Standorten in Berlin das größte kommunale Krankenhausunternehmen Deutschlands und behandelt mehr als 500.000 Patient*innen pro Jahr. Das entspricht etwa einem Drittel aller Krankenhauspatient*innen in Berlin. Die Nutzung von Patient*innendaten zur Weiterentwicklung von nachhaltigen Therapiemöglichkeiten sowie Versorgungsstrukturen hat für Vivantes hohe Bedeutung.
Mit der Bereitstellung der im laufenden Betrieb erhobenen klinischen Versorgungsdaten kann Vivantes eine wertvolle Erweiterung der Datenbasis des MII-Stammdatensatzes bewirken. Im Gegenzug erhofft sich Vivantes die gewonnen Erkenntnisse direkt in die Krankenversorgung zurück führen zu können. Zudem wird die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Vivantes mit führenden Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen intensiviert, was die Entwicklung neuer Behandlungsmethoden und diagnostischer Verfahren vorantreibt. Patient*innen können so z.B. von personalisierten Behandlungsmethoden und innovativen Therapien, die auf aktuellen Forschungsprojekten und -ergebnissen basieren, schneller profitieren.
„Daten retten Leben. Deshalb tritt Vivantes dem HiGHmed-Netzwerk bei. Denn die intelligente, standort- und sektorenübergreifende Vernetzung von Gesundheitsdaten wird nicht nur bessere Forschung ermöglichen, sondern in der Folge auch die Patientenversorgung spürbar verbessern. Vivantes wird daher seine digitalen Patient*innendaten, die während der Behandlung generiert werden, nicht nur intern nutzen, sondern sie auch der externen Forschung zur Verfügung stellen. Wir sind stolz darauf, eines der ersten nicht-universitären Krankenhausunternehmen zu sein, das von der MII aufgenommen wird“ sagt Dr. Johannes Danckert, Vorsitzender der Vivantes Geschäftsführung.
Die Kooperation mit HiGHmed wird die bestehenden digitalen Gesundheitsprojekte von Vivantes, insbesondere den Digitalen FortschrittsHub Gesundheit CAEHR, maßgeblich ergänzen und erweitern. Durch die Einbindung in das HiGHmed-Netzwerk wird die technologische und methodische Basis des Klinischen Datenzentrums von Vivantes weiter gestärkt. So kann beispielsweise im CAEHR-Projekt der verbesserte Austausch und die Integration von Patient*innendaten über verschiedene Institutionen hinweg vorangetrieben werden – hier ist etwa die digitale Übertragung von Daten zwischen den Vivantes-Krankenhäusern und verschiedenen externen REHA-Kliniken geplant. Die intensive Zusammenarbeit im HiGHmed-Netzwerk ermöglicht die schnellere und effizientere Umsetzung der dabei generierten Forschungsergebnisse in die klinische Praxis.
„Im Digitalen Fortschrittshub CAEHR arbeiten die zwei großen Akteure der Berliner Gesundheitsversorgung Vivantes und Charité bereits eng zusammen, um die Behandlungsmöglichkeiten von Herz-Kreislauf-Patient*innen nachhaltig zu verbessern. Da CAEHR auf den Vorarbeiten des HiGHmed Use Cases Kardiologie aufbaut, können wir mit Vivantes die langjährigen Vorarbeiten des HiGHmed Konsortiums in die breite Anwendung bringen“, sagt Prof. Dr. Roland Eils, Gründungsdirektor des BIH@Charité - Center of Digital Health und Sprecher des HiGHmed Konsortiums.
Um die Zusammenarbeit mit HiGHmed effektiv zu gestalten, ist primär der weitere Ausbau des Klinischen Datenzentrums von Vivantes vorgesehen. Hierzu gehören neben den technischen Schnittstellen zur MII auch die Etablierung von standardisierten Datennutzungsprozessen, sowie die Einrichtung einer spezialisierten Koordinationsstelle, die als Schnittstelle zwischen Vivantes, den HiGHmed-Partner*innen und anderen Forschungseinrichtungen fungiert. Künftig sind auch in Intensiv- und Rettungsmedizin Projekte geplant.
„Wir als HiGHmed e.V. freuen uns sehr darüber, mit Vivantes den nunmehr dritten, nicht-universitären Partner in unserem Verbund begrüßen zu dürfen. Dies zeigt einmal mehr, dass unser im Rahmen der Hochschulmedizin entstandenes Netzwerk auch für Partner darüber hinaus attraktive Leistungen anbieten kann. HiGHmed wird von der Expertise von Vivantes stark profitieren und diese nutzen, um den Weg für die Beteiligung weiterer klinischen Institutionen zu ebnen und somit die medizinische Forschung in Deutschland maßgeblich unterstützen“ sagt Stefan Becker, Geschäftsführer des HiGHmed e.V.