Offizielle Pressemitteilung des Luxembourg Institute of Health (LIH):
Die "Macht" der klinischen Daten nutzen, um die Patientenversorgung zu verbessern
Das LIH tritt dem HiGHmed-Netzwerk bei
Durch die Data Integration & Analysis (DIA) Abteilung ist das LIH dem HiGHmed-Konsortium beigetreten, einem deutschen Medizininformatikprojekt, das Krankenhäuser, Hochschulen und Industriepartner zusammenbringt, um die Zugänglichkeit medizinischer Patientendaten für die klinische Forschung und die Gesundheitsversorgung zu verbessern.
Der Gesundheitssektor sieht sich mit einer ständig wachsenden Vielfalt von Datentypen und -quellen konfrontiert, darunter große Mengen klinisch relevanter Daten, die von herkömmlichen und neuen medizinischen Geräten sowie von jüngsten Durchbrüchen wie Genomsequenzierung, Bildgebung und Fernerkundung generiert werden und zunehmend in die klinische Versorgung einfließen. Dennoch wird derzeit nur ein kleiner Teil der Daten in die klinische Routinepraxis integriert, da es an ausgefeilten IT-Strukturen mangelt, die den Klinikern einen ganzheitlichen Überblick über alle verfügbaren Daten für eine optimale Diagnose und Behandlung bieten könnten. Darüber hinaus stehen diese einzigartigen und unschätzbaren Datensätze oft nicht für Forschungszwecke zur Verfügung, was wiederum die klinische Forschung und die Umsetzung von Forschungsergebnissen in konkrete Lösungen für die Gesundheitsversorgung behindert.
Um diese Probleme anzugehen, arbeitet das HiGHmed-Konsortium am Aufbau sicherer Datenintegrationszentren und an der Entwicklung interoperabler und forschungskompatibler digitaler Lösungen, um medizinische Daten standortübergreifend nutzbar zu machen und so die lokale und institutionsübergreifende Patientenversorgung und klinische Forschung zu unterstützen. Letztendlich ist es das Ziel von HiGHmed, eine Technologieplattform zu schaffen, die es Ärzt:innen ermöglicht, datenbasierte und patientenorientierte Entscheidungen zu treffen. Diese Lösungen wurden bereits in prototypischen klinischen Anwendungsfällen in der Onkologie, Kardiologie und Infektionskontrolle eingesetzt.
«Der Beitritt zum HiGHmed-Konsortium ist eine strategische und logische Entscheidung für das LIH, da er perfekt mit den Zielen der kürzlich gestarteten CLINNOVA-Initiative und dem Fokus unseres Instituts auf die Integration von Patientendaten in unsere Forschung und letztlich in die klinische Praxis übereinstimmt», sagt Dr. Maximilian Fünfgeld, Chief Medical Information Officer am LIH und Leiter der DIA Abteilung.
HiGHmed ist eines von vier Konsortien der Medizininformatik-Initiative (MII) und bündelt die Expertise von zwölf Universitätskliniken und medizinischen Fakultäten sowie weiteren akademischen und industriellen Partnern aus ganz Deutschland. Das LIH ist HiGHmed in der aktuellen Förderphase der MII (2023-2026) beigetreten und ist der erste internationale Partner des Netzwerks.
Darüber hinaus ist das LIH seit November 2022 Mitglied des HiGHmed e.V., der 2019 gegründet wurde, um eine nachhaltige und langfristige Nutzung der im HiGHmed-Konsortium entwickelten Lösungen zu ermöglichen. Der HiGHmed e.V. knüpft strategische Kooperationen mit Institutionen aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft und entwickelt Konzepte zur Erweiterung der bestehenden Forschungsschwerpunkte von HiGHmed. Neben der Erbringung zentraler Dienstleistungen für das HiGHmed-Konsortium unterstützt der Verein das Management, die Koordination und die Umsetzung weiterer Forschungsinitiativen und Projekte innerhalb des HiGHmed-Ökosystems.
Mehr Informationen über das LIH: https://www.lih.lu/de/
Mehr Informationen zur CLINNOVA-Initiative:
https://www.lih.lu/de/clinnova-startet-initiative-fur-prazisionsmedizin-in-ganz-europa/
Bild: ©Luxembourg Institute of Health (LIH)